Zum Durchatmen in den Wörlitzer Park
Der Wörlitzer Park ist ein Erlebnis für alle Sinne. Er ist der bekannteste aller „Gartenträume“ in Sachsen-Anhalt, zu denen 50 historische Parks zählen. 2020 ist ihr Jubiläumsjahr. Auch wenn nicht überall gefeiert werden kann: Der Besuch lohnt sich immer!
Im Frühling blüht den Sachsen-Anhaltern einiges. Mehr als 1.000 historische Parks und Gärten erwarten sie im ganzen Land – und die meisten können trotz Corona- Einschränkungen besucht werden. Bestens geeignet für Frühlingsspaziergänge in frischer Luft, zum Krafttanken und Naturgenießen. Und nirgendwo fällt Abstand halten leichter als im Grünen.
Von der Vision zum Lieblingspark
Zu den größten Publikumsmagneten zählt das Dessau- Wörlitzer Gartenreich mit seinem Herzstück, dem Wörlitzer Park. Seine Geschichte begann mit einer großen Vision. Die hatte Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau, der ab 1764 den Park im englischen Stil anlegen ließ. Es entstand ein Gesamtkunstwerk, das Gartengestaltung und Architektur auf einzigartige Weise vereinigt. Ganz im Geist der Aufklärung war der Park von Beginn an für jedermann frei zugänglich. So ist es noch heute. Und wie vor 250 Jahren lädt er junge wie alte Besucherinnen und Besucher zum Entdecken ein. Gondelfahrten oder Spaziergänge bieten überraschende Blicke auf Schloss, Tempel und andere Bauwerke, auf Skulpturen, Brücken, den Wörlitzer See, auf Kunst und Natur in einem.
2020 – doppeltes Jubiläum in Wörlitz
Der Wörlitzer Park ist einer der „Gartenträume“ in Sachsen-Anhalt. Unter diesem treffenden Namen vereinigen sich die 50 schönsten historischen Gärten und Landschaftsparks. In diesem Jahr feiern die „Gartenträume“ ihren 20. Geburtstag. Die Einheimischen haben allerdings noch einen weiteren Grund zur Freude. Vor genau 20 Jahren ist das Dessau-Wörlitzer Gartenreich zum Unesco-Welterbe ernannt worden.
Von Mai bis September findet im Zeichen des doppelten Jubiläums der „Gartenreichsommer“ statt, wegen Corona allerdings in kleinerem Umfang als geplant. Bereits abgesagt worden ist der spektakuläre Ausbruch des künstlichen Vulkans am 14. und 15. August. Doch der Besuch des Wörlitzer Parks lohnt sich auch ohne besonderen Anlass. Einfach, um die Schönheit der Natur zu genießen und wieder einmal tief durchzuatmen.
20 Jahre „Gartenträume“: Einladung zu Entdeckungen
Über ganz Sachsen-Anhalt verteilen sich die 50 „Gartentäume“. Sie reichen von Klostergärten aus dem Mittelalter bis zum modernen Elbauenpark in Magdeburg. Wer zwei fast noch unbekannte Parks entdecken möchte, dem sei eine Reise in die Altmark empfohlen. In Tangerhütte und im benachbarten Briest gibt es zwei „Gartenträume“, die sich auf einem ausgedehnten Spaziergang erkunden lassen. Beide könnten unterschiedlicher nicht sein.
Der Tangerhütter Schlosspark entführt in die Zeit der industriellen Entwicklung der Region, ab 1873 angelegt vom ansässigen Fabrikanten Wagenführ. Zu besichtigen ist ein Park mit künstlichem Wasserfall, Mausoleum, herrschaftlichen Villen und einem kunstvollen eisernen Pavillon aus dem Jahr 1889. Gleich nebenan in Briest wartet der Gutspark der Familie von Bismarck im englischen Stil. Im Landschaftspark steht das Gutshaus und eine alte Brauerei.
Im Jubiläumsjahr waren hunderte Programmpunkte geplant: Pflanzenmärkte, Lichterfeste, klassische Konzerte und geführte Rundgänge. Einige mussten bereits abgesagt, andere sollen später nachgeholt werden. So zum Beispiel das „Rendezvous im Garten“ – die europäischen Tage der Parks und Gärten, zu denen alle 50 „Gartenträume“ vom 5. bis 7. Juni eingeladen hatten. Wann das „Rendezvous“ stattfindet, wird im Internet bekanntgegeben. Dort wird über alle Veranstaltungen informiert. Auch darüber, ob es am 19. Juli beim gemeinsamen „Gartenträume-Picknicktag“ bleibt.
Alle Parks und ihre Veranstaltungen im Internet:
gartentraeume-sachsen-anhalt.de
Beitrag erschienen im Mai 2020.