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Sachsen-Anhalts kuriose Museen

Kennen Sie die Geheimtipps unter unseren Museen? Wir sind auf die Suche gegangen nach ausgefallenen Sammlungen. Und wir sind fündig geworden! Kein Geheimtipp: Bahn und Bus bringen Sie hin.

Vögel, Schachfiguren, Hobel: Im ganzen Land gibt es Begeisterte mit ganz besonderen Sammelleidenschaften. Aus zahlreichen privaten Sammlungen sind außergewöhnliche Museen entstanden. Jedes ist eine Entdeckung wert. Wer auf Entdeckertour gehen will, sollte sich vorab über die Öffnungszeiten informieren und sich vielleicht sogar telefonisch ankündigen. Denn viele dieser Museen werden von den Sammlerinnen und Sammlern in ihrer Freizeit betrieben. Wir stellen eine Auswahl vor.

In Halberstadt am Harzrand zeigt das Heineanum mehr als die Hälfte aller weltweit bekannten Vögel. Ausgestorbene Arten und Vogelpräparate von berühmten Sammlern wie Christian Ludwig Brehm werden ausgestellt. Aber auch Dinosaurierskelette aus der Region sind hier zu sehen. Im Winterhalbjahr sind neben Abendveranstaltungen
auch museumspädagogische Projekte für Kinder und Jugendliche geplant. Ende Dezember wird der „Vogel des Jahres 2020“ vorgestellt.

www.heineanum.de

In Löberitz bei Bitterfeld kommen Fans des „königlichen Spiels“ ins Schwärmen. Der älteste Schachverein des Landes unterhält hier sein Schachmuseum. Die Ausstellung zeigt alles, was mit Schach zu tun und einen Bezug zur Region hat: Figuren und Spielbretter aus vier Jahrhunderten, Grafiken, Fotos, Gemälde, eine große Schachuhrensammlung. Die Bibliothek besteht aus etwa 3.600 Schachbüchern.

www.sg1871loeberitz.de

In einem Fachwerkhaus in Blankenburg im Harz befand sich von 1884 bis 1916 eine Gesellenherberge. Heute ist hier Deutschlands einziges Herbergsmuseum untergebracht. Unter dem Titel „Die Walz“ zeigt es, was die Wanderschaft für Handwerksgesellinnen und -gesellen bedeutete. Ein „lebendiges“ Museum, denn noch heute kommen jährlich bis zu 80 reisende Gesellinnen und Gesellen vorbei. Jedes Jahr im September findet ein offenes Gesellentreffen mit Teilnehmenden aus ganz Europa statt.

www.blankenburg.de > Herbergsmuseum

In Eilsleben nahe Magdeburg hat Tischler Rüdiger Timme eine beeindruckende Sammlung rund um seinen Berufsstand zusammengetragen. In seinem Tischlereimuseum stellt er teils sehr alte Holzberufe vor, wie etwa Stellmacher, Zimmermann, Böttcher, Drechsler und Mollenhauer. Zu sehen sind unter anderem spezielle Holzwerkzeuge aus der ganzen Welt, von der Antike bis zur Neuzeit. Vom hölzernen Wasserrohr bis hin zum Tischleindeckdich gibt es für große und kleine Besucherinnen und Besucher viel Überraschendes.

www.tischlereimuseum-timme.de

In Halle ist ein von der Decke hängendes Nilkrokodil heute das Markenzeichen einer außergewöhnlichen Sammlung. Die Kunst- und Naturalienkammer der Franckeschen Stiftungen, Krokoseum genannt, ist voll von Merkwürdigkeiten. Wo sonst gibt es einen tätowierten Fisch und einen Fakirschuh zu bewundern? Die Ausstellung wurde zu Unterrichtszwecken Anfang des 18. Jahrhunderts angelegt. Sie versammelte den ganzen Wissenskosmos des Barock und versetzt auch heute noch in Erstaunen. Besonders Kinder kommen auf ihre Kosten, denn das Krokoseum ist Museum und Kreativzentrum in einem. Vormittags gehen Museumspädagogen mit Kindergruppen und Schulklassen auf Entdeckungstour. Nachmittags können Familien am wechselnden Mitmachprogramm teilnehmen.

www.francke-halle.de > Kinderkreativzentrum Krokoseum

Im Dörfchen Wust im idyllischen Elb-Havel-Winkel präsentiert Gerhard Faller-Walzer eine Sammlung, die genau in die Landschaft passt. Im Speicher eines alten Hofes hat er sein Muuuhseum eingerichtet, die deutschlandweit und vielleicht sogar in Europa einzige Sammlung rund um die Kuh. Hier präsentiert er mehr als 2.000 Exponate – von A wie Abfalleimer bis Z wie Zuckerdose. Ein wirklich „kuhrioser“ Abschluss für unsere Museumstour. Doch es gibt noch viel mehr ungewöhnliche Museen im Land. Viel Spaß beim Entdecken – und gute An- und Rückreise mit Bahn und Bus!

www.muuuhseum.de